Microsofts Yahoo-Deal vorerst geplatzt
Microsofts Yahoo-Deal vorerst geplatzt
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am 04.05.2008 | von Alfred Krüger
Das Pokern um die Übernahme von Yahoo durch Microsoft ist vorerst vorbei. Microsoft hat sein Übernahmeangebot offiziell zurückgezogen. Yahoo wird dem Redmonder Softwarekonzern nicht einverleibt. Das gab Microsoft-Chef Steve Ballmer heute in einem Brief an Yahoo-Chef Jerry Chang bekannt. Zwischen beiden hatte es noch in den letzten Tagen Gespräche gegeben – aber offenbar in der Sache keine Annäherung. Obwohl Microsoft den Preis noch einmal um zwei Dollar pro Aktie von 31 auf 33 Dollar angehoben haben soll, zeigte Chang sich offenbar nicht willig. Analysten gehen nun davon aus, dass der Kurs der Yahoo-Aktie kräftig sinken wird.
„Das Geschäft kommt nicht zustande“
Deutliche Worte von Microsoft-Chef Steve Ballmer: „Ganz klar: Das Geschäft kommt nicht zustande“, schrieb er an Jerry Chang. „Nach eingehender Überlegung glauben wir, dass die von Yahoo verlangten wirtschaftlichen Umstände für uns keinen Sinn ergeben.“ Mit anderen Worten: Chang verlangte mehr Geld von Microsoft, als der Softwareriese offenbar zu zahlen bereit war. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. „Wir glauben daher, dass es im Interesse der Microsoft-Aktionäre, Mitarbeiter und der anderen Beteiligten ist, unser Angebot zurückzuziehen.“
Keine feindliche Übernahme
Auch eine feindliche Übernahme wird es vermutlich nicht geben. Microsoft hatte eine solche Taktik immer wieder angedroht und die Aktionäre des Yahoo-Konzerns umgarnt. Chang hatte sich von dieser Drohung allerdings wenig beeindrucken lassen. Für den Fall der feindlichen Übernahme würde Yahoo Schritte unternehmen, die den Konzern für Microsoft nicht länger attraktiv machen würden, hieß es.
Kooperation mit AOL und Google
Steve Ballmer zeigte sich in seinem Brief „enttäuscht“. Jerry Chang hingegen bekräftigte erneut, dass das Angebot aus Redmond viel zu niedrig sei. Er werde sein Unternehmen jetzt auf Vordermann bringen. In welche Richtung diese Initiative gehen könnte, sickerte mittlerweile auch durch. Yahoo plane eine Kooperation mit AOL und dem Microsoft-Rivalen Google, heißt es. Wie diese Kooperation im Einzelnen aussehen und wie weit sie gehen könnte, ist noch nicht bekannt. Yahoo hat allerdings bereits eine Allianz mit Google in Sachen Suchmaschinenwerbung angetestet.
Google beherrscht Suchmaschinenwerbung
Dabei profitiert das Online-Unternehmen davon, dass Google in der Vermarktung seiner Online-Werbung weitaus effektiver arbeitet und auch höhere Klickpreise verlangen kann als Yahoo. Würde diese Zusammenarbeit ausgeweitet, hätte Microsoft mit seiner Live-Suche das Nachsehen. Es würde den Strategen aus Redmond kaum gelingen, an der bisherigen Rangfolge in Sachen Suchmaschinenwerbung zu rütteln. Seit Jahren schon belegt Google mit rund 30 Prozent Marktanteil die Spitzenposition in diesem äußerst lukrativen Marktsegment, gefolgt von Yahoo und Microsofts Suchmaschinensparte.
Das letze Wort noch nicht gesprochen?
Ob im Übernahmepoker zwischen Microsoft und Yahoo tatsächlich das letzte Wort gesprochen ist, bezweifeln einige Analysten. Microsoft habe sein Angebot nur aus strategischen Gründen zurückgezogen, heißt es hier. Damit könnte der Redmonder Softwarekonzern seinen Druck auf Yahoo verstärken, ein künftiges Angebot anzunehmen – zumal erwartet wird, dass der Kurs der Yahoo-Aktien in den nächsten Tagen kräftig fallen wird. Analysten rechnen mit einem Wertverlust von rund 30 Prozent – eine Entwicklung, die die Aktionäre des Online-Konzerns kaum erfreuen dürfte.
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