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am 01.12.2007 | von Alfred Krüger

Dem zweitgrößten US-Internetprovider Comcast wird vorgeworfen, den Peer-to-peer-Verkehr in seinem Netz zumindest teilweise zu blockieren. Entsprechende Vorwürfe wurden Mitte Oktober laut und durch Tests der Nachrichtenagentur AP sowie der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) bestätigt. Comcast leugnet diese Praxis, wurde jedoch kürzlich von einem Kunden verklagt. EFF ruft mittlerweile zur Selbsthilfe auf und hat eine Software veröffentlicht, mit der (nicht nur) Comcast-Kunden kontrollieren können, ob und inwieweit sich ihr Internetzugangsprovider vertragskonform verhält und eine netzneutrale Datenübermittlung praktiziert, die keine Datenpakete ausgrenzt – egal woher sie kommen und welchen Inhalt sie haben.

Comcast blockiert BitTorrent
Das Hochladen von Dateien über die Filesharing-Software BitTorrent wurde vom zweitgrößten US-amerikanischen Internetprovider Comcast zumindest zeitweilig blockiert. Tests der Nachrichtenagentur AP und der EFF hatten zu diesem Ergebnis geführt. Sie konnten nachweisen, dass Comcast den Upload durch gefälschte Reset-Signale behindere – eine Technik, die laut EFF auch von den Zensurbehörden in China zur Blockade bestimmter Datenpakete benutzt wird. Die Vorwürfe kamen nicht zum ersten Mal. Schon früher stand Comcast in dem zweifelhaften, weil wenig netzneutralen Ruf, andere Peer-to-peer-Netze ebenfalls auszubremsen.

Comcast weist Vorwürfe zurück
Comcast bestreitet die Vorwürfe. „Wir sind dafür verantwortlich, unser Netzwerk so zu handhaben, dass alle unsere Kunden das bestmögliche Breitband-Erlebnis haben“, erklärte ein Comcast-Sprecher. Zu diesem Zweck setze man die jeweils aktuellste, am Markt erhältliche Software ein. Die Blockade des Peer-to-peer-Datenverkehrs wurde im Übrigen nicht in allen Teilen der USA beobachtet. Auch klappte sie offenbar nicht in jedem Fall, wie AP nachweisen konnte.



Klage gegen Comcast
Dennoch wurde Comcast jetzt von einem Kunden aus Kalifornien verklagt. Der Kunde wirft dem Internetprovider unter anderem vor, gegen US-Gesetze zur Verhinderung von Computerkriminalität sowie gegen die eigenen, vertraglich dem Kunden zugestandenen Leistungsbestimmungen verstoßen zu haben. In diesen erklärt Comcast ausdrücklich, seinen Kunden einen uneingeschränkten Zugang zum Internet zu gewähren. Die Filesharing-Blockade spreche jedoch eine völlig andere Sprache und sei eine vertragswidrige Einschränkung der zugesicherten Leistungen.

Netzneutralität wird ausgehebelt
Organisationen wie die EFF sehen in der Comcast-Praxis den Versuch, die netzneutrale Datenübermittlung auszuhebeln. Netzneutral ist die Datenübertragung nur dann, wenn alle Datenpakete ungeachtet ihrer Herkunft und ihres Inhaltes gleichberechtigt übertragen werden. Das ist spätestens dann nicht mehr gegeben, wenn bestimmte Daten ausgefiltert beziehungsweise ihre Übermittlung ausgebremst oder blockiert wird.

Hilfe zur Selbsthilfe
Comcast ist nicht der einzige Zugangsanbieter, der Filesharing in seinen Netzen behindert. Auch andere Internetprovider bremsen die datenintensiven Dienste heimlich aus. Zugeben mag das keiner von ihnen. Denn kein Internetprovider kann es sich leisten, in dem Ruf zu stehen, das Internet zu filtern. Um den Nachweis erbringen zu können, dass ein Provider filtere, ruft der EFF unter dem Motto „Teste deinen ISP“ zur Selbsthilfe auf.

Programm zum Nachweis von Verstößen
Auf der EFF-Webseite steht seit kurzem ein kleines Programm bereit, mit dem jeder Nutzer seinen Provider testen kann, ob dieser die vertraglich zugesicherten Leistungen auch tatsächlich einhält und alle Daten gleichberechtigt durch seine Netze laufen lässt. Die Handhabung der Software ist für den Laien zwar „gewöhnungsbedürftig“. Doch dürfte schon die nächste Programmversion Verbesserungen bringen. In jedem Fall ist das Programm geeignet, Verstöße gegen das Prinzip der netzneutralen Datenübermittlung nachzuweisen – nicht nur bei Comcast, sondern bei jedem Internetprovider.

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