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Smartphones zeichnen HD-Videos auf

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Praktisch: Wer ein HD-fähiges Smartphone besitzt, hat immer einen Mini-Camcorder zur Hand. (Bild: Warnecke/dpa/tmn)

am 30.12.2010 | Von Peter Zschunke, dpa

Berlin (dpa/tmn) - Pixel, Schlieren, Farbenbrei: Lange Zeit waren Videoaufnahmen mit der Handykamera eher Spielerei als eine ernstzunehmende Funktion. Doch die Zeiten haben sich geändert: Neuerdings ermöglichen Smartphones Filmaufnahmen in HD-Qualität.

Rockkonzert in der Berliner Columbia-Halle: Die amerikanische Hardrockband Korn spielt ihren Song «Falling Away From Me». Im Publikum werden Handys hochgehalten, für den schnellen Schnappschuss, aber auch fürs private Video. Bisher waren Ton und Bild bei solchen Aufnahmen hinterher eher enttäuschend. Doch viele neue Smartphones können inzwischen hochauflösende Videos aufnehmen, die man sich später gerne auch auf dem Fernseher anschaut. Einige bieten dabei sogar Dolby-Surround-Sound.

Die Verbindung zwischen Smartphone und TV-Gerät schafft oft ein HDMI-Kabel. Auf den Rechner kommen die Filme meist per USB - entweder direkt über eine spezielle Geräte-Software. Dort können sie meist im MPEG4-Format auch noch mit einem Videoprogramm nachbearbeitet werden. Eine Minute HD-Film belegt rund 90 Megabyte Speicher. Das gilt für HD-Videos mit einer Auflösung von 1280 mal 720 Bildpunkten im Vollbildverfahren (720p), wie sie HD-fähige Handys derzeit bieten.

Auf dem Markt finden sich ganz unterschiedliche HD-Smartphones mit verschiedenen Betriebssystemen. Sony Ericsson hat mit dem Vivaz (ab 250 Euro im Onlinehandel) schon seit längerer Zeit ein Symbian-Gerät mit Touchscreen und Acht-Megapixel-Kamera im Angebot, das es als Vivaz Pro (260 Euro) auch mit ausziehbarer Tastatur gibt. Auch das Modell Satio (320 Euro) arbeitet mit Symbian, verfügt aber über eine zwölf-Megapixel-Kamera.

Praktisch: Wer ein HD-fähiges Smartphone besitzt, hat immer einen Mini-Camcorder zur Hand. (Bild: Warnecke/dpa/tmn)

Samsung setzt beim OmniaHD i8910 8GB (390 Euro) mit Acht-Megapixel-Kamera ebenfalls auf Symbian, das Galaxy S i9000 8GB (450 Euro) läuft dagegen mit Android und kommt mit einer Fünf-Megapixel-Kamera aus, um HD-Videos aufzunehmen.

Nokias N8 (460 Euro) arbeitet mit dem neuen Symbian-3-Betriebssystem und zeichnet mit einer Zwölf-Megapixel-Kamera auf. Auf den eingebauten 16 Gigabyte großen Speicher passen nahezu drei Stunden Film in HD-Qualität. Mit vollem Akku versprechen die Finnen auch eine mögliche Aufnahmezeit von drei Stunden und 20 Minuten.

HTC fertigt neben den Android-Smartphones Desire HD (560 Euro) und dem Tastatur-Schwestermodell Desire Z 8510 mit Fünf-Megapixel-Kamera auch HD-fähige Geräte mit Windows Phone 7: Sowohl das Trophy (460 Euro) als auch das HD7 (560 Euro) schießt Bilder und HD-Filme mit einer Fünf-Megapixel-Kamera. Gleiches gilt für das Phone-7-Gerät E900 Optimus 7 (470 Euro) von LG.

Vor dem Kauf eines dieser mobilen Minicomputer mit eingebautem Camcorder sollten Verbraucher ihr Wunschgerät ruhig einmal ausprobieren, um einschätzen zu können, ob ihnen die Handhabung zusagt. «Es gibt noch Nutzer, die Hardware um ihrer selbst willen kaufen und weniger auf Bedienungsfreundlichkeit und Software achten», sagt Carolina Milanesi vom Marktforschungsinstitut Gartner mit Blick auf die Funktionsvielfalt.

Die bei Handys derzeit gängige HD-Qualität mit einer vertikalen Bildauflösung von 720 Zeilen markiert das untere Ende der HDTV-Norm. Sony hat jetzt einen 16,4-Megapixel-Sensor für Smartphones angekündigt, der HD-Videos mit 1080 Bildzeilen (1080p) ermöglicht. «Wann und wie wir das einbauen, kann ich noch nicht sagen», erklärt Sony-Ericsson-Sprecherin Susanne Burgdorf. Vielleicht sind ja auf dem Mobile World Congress im Februar 2011 in Barcelona bereits Smartphones zu sehen, die beim Video in neue HD-Dimensionen vorstoßen.

«Mobile Endgeräte stellen eine wichtige Plattform für den Zugriff auf Videoinhalte und Filme dar», erklärt David Cook, Manager beim Video-Unternehmen RoxioNow. Die Nachfrage nach Video-Handys werde in den nächsten zwölf Monaten rapide wachsen, erwartet der Experte.

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