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Noch nicht Schluss mit dem Faxen - trotz E-Mail

Faxgeräte
Noch ist das Fax nicht ausgestorben - es ist in der Regel zum Beispiel dazu geeignet, schnell eine Versicherung zu kündigen. (Bild: Remmers/dpa/tmn)

am 10.12.2009 | Von Sven Appel und Jan Kluczniok, dpa

Berlin/Heidelberg (dpa/tmn) - Schriftliche Kommunikation läuft heute größtenteils per E-Mail. Dokumente lassen sich mit wenigen Klicks anhängen. Wofür braucht es da noch ein Faxgerät?

Doch bislang haben sich die auch Fernkopierer genannten Geräte hartnäckig behaupten können. Im Vergleich zur elektronischen Post punkten sie zum Beispiel bei der Sicherheit. Schließlich muss sich der Fax-Nutzer nicht vor Viren oder Trojanern fürchten. Und auch das Aufkommen an unerwünschter Werbepost ist geringer. Deshalb will nicht jeder auf sein Fax verzichten: «Wenn ich zum Beispiel ein Dokument mit meiner Unterschrift versenden muss, mache ich das gerne per Fax», sagt Thorsten Neuhetzki vom Telekommunikationsportal «teltarif.de».

«Das Fax ist nach wie vor zeitgemäß», sagt auch der Rechtsanwalt Michael Eckert aus Heidelberg. «Wenn es um Verträge oder Kündigungen geht, muss man aber höllisch aufpassen», warnt der auf Wirtschafts- und Arbeitsrecht spezialisierte Jurist, der Vorstandsmitglied des Deutschen Anwaltvereins (DAV) ist. Versicherungen könnten zwar in der Regel per Fax gekündigt werden. In manchen Fällen schreibe das Gesetz jedoch die Schriftform vor.

Diese verlangt Michael Eckert zufolge nach einem Original-Dokument mit einer Original-Unterschrift. «Ein Fax ist jedoch eine Kopie.» Deshalb erfüllt es ebenso wenig wie eine E-Mail die Anforderungen der Schriftform. Für E-Mails kann es Ausnahmen geben, wenn eine digitale Signatur genutzt wird. Derzeit läuft zudem ein Pilotversuch mit einer neuen, De-Mail genannten Technik, die so einfach wie eine E-Mail, aber so sicher wie die Papierpost sein soll.

Eine Rolle spielen Faxe auch nach wie vor, wenn es um Notrufe geht. Viele Polizei- und Feuerwehr-Leitstellen bieten einen entsprechenden Dienst für Gehörlose oder Körperbehinderte an: Statt per Telefon wird der Ruf per Fax abgesetzt. Dazu füllen die Nutzer ein Formular mit den nötigen Angaben aus und senden es an eine Notfall-Faxnummer. Erhältlich ist das Formular bei den Leitstellen. Die Polizei in Bochum rät, für den Ernstfall vorzusorgen und schon wichtige Angaben zur Person oder zum Wohnort einzutragen und den Vordruck nahe des Faxgeräts aufzubewahren.

Wer faxen will, braucht nicht unbedingt ein eigenes Gerät dafür: «Faxdienste werden heute in sogenannte Unified-Communication-Lösungen integriert - in der Art, dass empfangene Faxe automatisch in E-Mails umgewandelt werden und dass E-Mails auch an Fax-Nutzer versendet werden können», erklärt Niels Hafenrichter von der Deutschen Telekom in Bonn. So gibt es zum Beispiel Free-Mail-Anbieter, die eine Faxfunktion bereitstellen.

«Die sind vor allem gut für den Empfang», sagt Thorsten Neuhetzki von «teltarif.de». Der Anwender erhält vom Anbieter eine Rufnummer, an die er sich Faxe schicken lassen kann. Die Schreiben werden in PDFs oder ein anderes Dateiformat umgewandelt und an die E-Mail-Adresse des Empfängers weitergeleitet. Solche Services enthalten auch den Versand, sind dann allerdings nicht immer kostenlos, sondern können durchaus mit 10 bis 30 Cent pro Seite zu Buche schlagen.

Bei diesen Diensten gibt es teils Einschränkungen. Unter Umständen ist es zum Beispiel nur möglich, Texte als Fax zu versenden und keine Grafiken. Einen größeren Funktionsumfang bieten spezielle Faxdienste im Internet wie «meine-faxnummer.de» oder «eFax.com». Hier ist es sogar möglich, sich eine eigene lokalisierte Faxnummer zu reservieren.

Besitzer eines ISDN-Anschlusses können mittels spezieller Software auf dem PC über ihre ISDN-Karte vom Rechner aus Faxe versenden. Dabei fallen nur die Telefonkosten an. Der Hersteller AVM in Berlin bietet für seine Fritz!Box genannten DSL-Router ein Programm, mit dem diese Faxe entgegennehmen und auf einem angestöpselten USB-Stick speichern. Oder der Nutzer legt eine E-Mail-Adresse fest, an die seine Box die Schreiben automatisch weiterleitet.

Auch wer sich nicht mit technischem Schnickschnack auseinandersetzen will, kann faxen: Viele Copy- und Callshops etwa bieten laut Neuhetzki das Nutzen von Faxgeräten an. «Das kann aber teuer werden.» Zwischen 50 Cent und einem Euro werden schon mal pro gefaxte Seite fällig. Wer diesen Dienst nur selten in Anspruch nehmen muss, wird das aber verschmerzen können.

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