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Berichte

Google fasziniert und löst abgrundtiefe Ängste aus

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Internet-Suchmaschine
Vor zehn Jahren, am 7. September 1998, legten Larry Page und Sergey Brin mit der Firmengründung der Suchmaschine Google den Grundstein des Erfolgs. (Bild: dpa)

am 07.09.2008 | Von Christoph Dernbach, dpa

Mountain View (dpa) - Als Larry Page und Sergey Brin im September 1998 Google gründeten, planten sie nicht nur den Aufbau einer Internet-Suchmaschine. Schon damals entwickelten die beiden Studenten der kalifornischen Elite-Universität Stanford die Vision von einem umfassenden Service.

Dieser Dienst sollte alle verfügbaren Informationen auf der Welt organisieren und universell zur Verfügung stellen. Die Leistungsfähigkeit der Google-Anwendungen verbreitete sich schnell durch Mund-zu-Mund-Propaganda im Netz und führte zum imposanten Aufstieg der Garagenfirma zum Internetgiganten.

Millionen von Anwendern schätzen heute die Qualität und Nützlichkeit der Google-Dienste und können sich ein Online-Leben ohne Google kaum vorstellen. Unter Informatikern gilt Google als Top-Arbeitgeber, und das nicht nur, weil Getränke und Essen kostenlos serviert werden. Doch was unzählige Internet-Nutzer fasziniert, löst bei manchen von ihnen auch abgrundtiefe Ängste aus. Kritiker warnen vor einem Wissensmonopol des Konzerns und dem Missbrauch der von Google gespeicherten Daten.

«Google beherrscht den Markt von Suchmaschinen, Geosoftware und sozialen Netzen immer stärker», sagt Max Mühlhäuser, Professor an der TU Darmstadt. «Nun kommt der Angriff auf die Browser, und der Angriff auf Betriebssysteme und Standardsoftware sowie Mobiltelefone ist schon quasi 'eingebaut'. Die Kartellbehörden sollten spätestens jetzt Googles Verhalten am Markt genauestens überwachen.»

Mühlhäuser stört sich vor allem an einer mangelnden Offenheit des US-Konzerns. «Google ist einerseits eine hochinnovative Firma, die die IT-Branche nach vorne peitscht. Andererseits ist mir als Informatiker in 25 Jahren kein Unternehmen begegnet, das eine so konsequente Abschottungspolitik betrieben hätte», sagt der Wissenschaftler. Google beteilige sich bewusst nur minimalistisch am weltweiten Austausch von Forschungsergebnissen. «Von Google angeworbene Mitarbeiter - ehemalige Kollegen oder Absolventen - verschwinden förmlich in einem schwarzen Loch, was die fachliche Kommunikation angeht.»

Die Kritik betrifft aber auch direkt die Google-Dienste: So klagt die Organisation Privacy International, dass Google massiv den Datenschutz unterlaufe. Besonders kritisch sei etwa, dass Google den Text von E-Mails in Googlemail auswertet, um kontextbezogene Werbung zu platzieren. «Google verstößt mit diesem Dienst gegen mehrere europäische Datenschutzbestimmungen», sagt Simon Davies, Director von Privacy International. Der Internetkonzern weist dies zurück.

Kritiker wie der österreichische Journalist Gerald Reischl, Autor des Buches «Die Google-Falle», sehen allein in der schieren Masse der Daten, die der Internetgigant auf seinen Servern speichert, ein Problem. «Google ist dabei, der weltweit größte Herausgeber, Händler und Archivar von Informationen zu werden. Doch nur die wenigsten Nutzer wissen, wo die Suchmaschinenfirma aus den USA überall ihre Finger im Spiel hat», sagt Reischl. Außerdem erlaube Google Regierungen und Militärs, Ergebnisse der Suchmaschine zu zensieren.

In der Zensurdebatte wurde Google (wie auch dem Konkurrenten Yahoo!) vorgeworfen, sich dem Unterdrückungsapparat in China unterworfen zu haben, um auf dem gigantischen Markt Fuß fassen zu können. Mit dem chinesischen Dienst google.cn biete Google eine regierungsfreundliche Suchmaschine an, in der beispielsweise neutrale Informationen zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking unterdrückt würden.

Google betont in diesem Zusammenhang, dass das Sperren von Inhalten zwar der Firmen-Richtlinie «Tue nichts Böses» widerspreche, dass aber ein Rückzug aus China für die Bevölkerung noch negativere Folgen habe. «Überhaupt keine Informationen zur Verfügung zu stellen, widerspricht noch mehr unserem Unternehmensziel», erklärte ein Google-Sprecher im Januar 2006.

Besonders kritisch bewerten Datenschützer die jüngsten Vorstöße von Google in den milliardenschweren Gesundheitsmarkt. «Google ist kein Doktor, aber viele Menschen kommen zu uns, um nach Gesundheitsthemen zu suchen», begründete vor einem Jahr Google- Managerin Marissa Mayer den Einstieg. Unter «Google Health» organisiert der US-Konzern inzwischen nicht nur die Suche nach Themen wie Allergien oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Auf der Site kann man in den USA nach Ärzten in der Umgebung suchen und sogar seine eigenen Krankenakten, Verschreibungen und Testergebnisse auf die Google-Server laden. Datenschützer schlagen bei diesem Gedanken die Hände über dem Kopf zusammen. «Das ist der Wilde Westen im Online- Format», sagte die Psychiaterin Deborah Peel, die den Patienten- Schutzverband PatientPrivacyRights.org gegründet hat.

Noch weiter als «Google Health» geht das kalifornische Startup-Unternehmen 23andMe, das im Firmennamen auf die 23 Chromosomenpaare des Menschen anspielt und DNA-Analysen anbietet. Für knapp 1000 Dollar (700 Euro) kann man dort sein Erbgut beispielsweise auf Krankheitsveranlagungen untersuchen lassen. «Private Genanalysen werden bald ganz alltäglich sein», sagt Anne Wojcicki, die zusammen mit einer Freundin 23andMe leitet. Den Großteil des Startkapitals für 23andMe hat Wojcicki von ihrem Ehemann, dem Google-Mitbegründer Sergey Brin, als Hochzeitsgeschenk erhalten.

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