IT-News World - tägliche PC-, Internet- und IT-NewsIT-News World:   Home | Hier werben | Impressum |
 

 
 

Anzeige 
 
Startseite Aktuelles Berichte Tipps Spiele Surftipp Netzwelt News-Archiv
 
 
IT-News World » Berichte » Da dröhnt der Bass - Die Boombox-Erben

Berichte

Da dröhnt der Bass - Die Boombox-Erben

Bewertung:
Da dröhnt der Bass - Die Boombox-Erben IT-News-World.de 0 5 1
Boombox GX-M10 von Sharp
Die neue Boombox von Sharp heißt GX-M10 und bringt gut sieben Kilo auf die Waage - sie ist rund wie eine Raketenstufe und glänzt in eigenwilligem Metallic-Orange. Foto: Andrea Warnecke

am 01.09.2012 | Von Dirk Averesch, dpa

Berlin (dpa/tmn) - Sie brachten den Hip-Hop auf die Straße und in den Park. Dann, irgendwann vor einem knappen Vierteljahrhundert, verschwanden die Boomboxen. Was ist aus ihnen geworden? Bei der IFA in Berlin sind ihre Erben zu sehen. Und die haben einiges zu bieten.

Japanische Kids waren in den späten 70er und frühen 80er Jahren Zielgruppe für silbrig glänzende Radiokassettenrekorder. Marken wie Sharp, JVC, Toshiba oder Aiwa produzierten die kantigen Geräte mit Tragegriff. wurden schnell Teil der Jugendkultur in Deutschland.

Equalizer, LED-Pegelanzeige, Musiksuchlauf, dazu ein Meer aus Schaltern: Immer mehr Funktionen spendierten die Hersteller den Ghettoblastern. Doch als LL Cool J 1986 «I can't live without my radio» rappte, war die Ära der Soundboliden schon fast wieder vorbei. Auf der in Berlin (Publikumstage: 31. August bis 5. September) sind nun wieder Boomboxen zu sehen oder besser gesagt ihre rundlich gewordenen Erben. Sie haben Fernbedienungen und beziehen ihre Musik nicht mehr von der Kassette, sondern per Smartphone oder drahtlos.

«Früher haben wir eine Menge dieser Ghettoblaster verkauft», sagt Thies Radeloff, Produktmanager bei Sharp. Die neuzeitliche Boombox der Japaner heißt nun GX-M10 und wiegt gute sieben Kilo. Sie glänzt in einem eigenwilligen Metallic-Orange. Rund wie eine Raketenstufe stecken hinter den Schutzgittern Töner, die von einem Subwoofer für den richtigen Wumms unterstützt werden. «Für den bassbetonten, vollen Sound ist die Röhrenform viel besser», erteilt Thies den eckigen Urahnen eine Absage.

Im Mittelteil mit den Bedienelementen befindet sich ein verschließbares Dock-Abteil für Apple-Geräte. Es gibt aber auch einen MP3-CD-Player, ein Radioteil, Klinken- und USB-Buchsen sowie Eingänge für Gitarre und Mikro. Als dunkel-elegante Sound-Eminenz präsentiert sich TDKs neue Wireless Boombox (A73). Ein fest montierter Handgriff throhnt über dem unabgedeckten Mitteltöner im eckigen Gehäuse mit Subwoofer. Kontrastpunkte sind die goldfarbenen Zentren der Töner und zwei ebenfalls goldfarbene Drehschalter. Musik empfängt die Stereo-Boombox per Bluetooth, über den eingebauten UKW-Radiotuner oder per Klinkensteckerkabel. Der Bass ist regelbar, und es gibt eine Höhenentzerrung - Kostenpunkt: 350 Euro.

Wireless Boombox (A73) von TDKs
Die neue Boombox von Sharp heißt GX-M10 und bringt gut sieben Kilo auf die Waage - sie ist rund wie eine Raketenstufe und glänzt in eigenwilligem Metallic-Orange. Foto: Andrea Warnecke

Im wuchtigen Röhrendesign mit Reflexöffnungen für «kompromisslosen, bassbetonten Powersound» hält JVC seinen BoomBlaster am Markt. Jüngst haben Digitalradio (DAB+) und Bluetooth Einzug ins schwarze Gehäuse des RV-NB90 (429 Euro) erhalten. Hinter einer Plastikklappe können nach wie vor Apple-Geräte angedockt werden, es gibt einen CD-Player sowie eine USB-Buchse zum Abspielen und Aufzeichnen.

Streetdancer hat Pioneer mit seiner Boombox-Serie Steetz ins Auge gefasst. Ein Pitch-Regler beeinflusst das Tempo eines Songs aus dem vier Gigabyte großen internen Musikspeicher. Und nichts geht ohne iPhone-Dock. Das Design des Sieben-Kilo-Spitzenmodells STZ-D10Z (399 Euro) liegt zwischen funktional und futuristisch. In einem Käfig aus drei Tragegriffen ruht der Blaster wie eine Sanduhr. «90 Prozent der Verkäufe fokussieren sich auf das große rote Modell», sagt Pioneer-Produktmanager Jürgen Timm.

1985 kam ein C64-Spiel namens Ghettoblaster auf den Markt: Aufgabe des Helden war es, die Bewohner der Stadt Funky Town im Vorbeilaufen zum Tanzen zu bringen. Hätte der damals schon die Bag of Rythm von House of Marley gehabt, hätte er sich vielleicht nicht so mit seinem riesigen Kassettenrekorder auf der Schulter abschleppen müssen. Denn wie der Name sagt, ruht das hölzerne Chassis der Boombox in einer leichter zu tragenden Umhängetasche. Dock- und Ladefunktion gibt es nur für Apple-Geräte, per Klinkenstecker können aber auch alle anderen Geräte ihre Musik dazugeben.

Nicht auf der IFA, aber in Berlin arbeitet der Illustrator und Grafikdesigner Axel Pfaender an einem ungewöhnlichen Ghettoblaster. Sein Gerät, die , zitiert als Schwarz-Weiß-Grafik das Design der Klassiker, konzentriert sich aber technisch aufs Wesentlichste: Ein kombinierter Anschalt- und Lautstärkeregler sowie einen Klinkenstecker zum Anschluss von Smartphones und Musikplayern.

Der Blaster ist aus Pappe. Die Idee zu dem Projekt kam Pfaender beim Anblick einer neu gekauften iPod-Dockingstationen. «Mich hat gestört, wie hässlich die war», sagt er. Also faltete er kurzerhand die Illustration einer Boombox in die dritte Dimension und stülpte sie über die Station.

Er feilte an den Abmessungen für einen optimalen Klang, informierte sich über Bauteile, suchte Zulieferer. Herausgekommen ist ein Bausatz mit einem vorgestanzten Siebdruck-Bastelbogen aus drei Millimeter starkem Karton, einer Platine mit hocheffizientem digitalem Verstärker, der sich mit drei Mignon-Batterien begnügt, Lautsprechern und Kabeln. «Man faltet das Gehäuse selbst zusammen und steckt die Lautsprecher rein, ganz ohne Werkzeug», erklärt Pfaender. «Wer dann sein iPhone ansteckt, wundert sich, was für ein fetter Klang herauskommt.» Die Berlin Boombox kann für 59 Euro bestellt werden, die Auslieferung soll im Oktober beginnen.

Bildergalerie
Boombox GX-M10 von SharpWireless Boombox (A73) von TDKsBoomBlaster von JVCPioneers Boombox-Serie SteetzBag of Rythm von House of MarleyAxel Pfaender und die Berlin BoomboxBerlin Boombox
IT-News als RSS-Feed lesen

« vorheriger Artikel
Musik aus der Luft - Kompaktanlagen mit Bluetooth und Airplay
nächster Artikel »
Neues von der IFA: Schlaue Router und abwaschbare Tastaturen

Weitere News aus Berichte

Musizieren per Mausklick: Homerecording-Software für Einsteiger

30.10.2012 | Von Tobias Schormann, dpa | Köln/Berlin (dpa/tmn) - Eine eigene CD - das ist der Traum eines jeden Musikers. Der Weg dahin ist kürzer als viele denken, denn Aufnahmen im Wohnzimmer lassen sich ganz einfach und günstig mit dem PC machen. Nur: Welche Software ist die richtige?  .  Weiter lesen ...

Technik mit Verfallsdatum? - Kurzlebige Geräte ärgern viele Kunden

25.10.2012 | Von Anja Reumschüssel, dpa | Berlin (dpa/tmn) - Ob Handy, Fernseher oder Kaffeemaschine: Irgendwann gehört jedes Elektrogerät zum alten Eisen. Oft geht das aber schneller als nötig, kritisieren Verbraucherschützer. Doch woran liegt es, dass einige technische Produkte heute so kurzlebig sind?  .  Weiter lesen ...

Teure Post vom Anwalt - Abmahnfallen im Internet

24.10.2012 | Von Sebastian Knoppik, dpa | Regensburg (dpa/tmn) - Aus virtuellen Taten im Netz kann schnell ein echtes Problem werden. Teure Abmahnungen vom Anwalt drohen Raubkopierern, aber zum Beispiel auch eBay-Verkäufern. Experten raten bei solch unangenehmer Post: Nicht ignorieren, Ruhe bewahren, Hilfe suchen.  .  Weiter lesen ...

Platte, Scheibe, Stick und Cloud: Daten rechtzeitig archivieren

23.10.2012 | Von Jan Ungruhe, dpa | München (dpa/tmn) - Verabschiedet sich die Festplatte im Rechner, sind Dokumente, Bilder, Videos und Musik meist unwiederbringlich verloren - es sei denn, man hat die Daten vorher extern gesichert. Aber welche Lösungen eignen sich fürs Backup?  .  Weiter lesen ...

Mit dem Smartphone die Welt erweitern: Augmented Reality

18.10.2012 | Von Tobias Hanraths, dpa | München (dpa/tmn) - Wer die Welt durch ein Smartphone betrachtet, sieht mehr. Das ist das Prinzip von Augmented Reality. Mit speziellen Apps erkennen Telefone zum Beispiel Sehenswürdigkeiten oder binden die Umgebung in Spiele ein. Und das ist erst der Anfang.  .  Weiter lesen ...

Weitere News aus dem Bereich Berichte »

 

Sound Kick / Bei gemäßigter Lautstärke spielt der mobile Lautsprecher Sound Kick nach Herstellerangaben etwa sieben Stunden lang Musik. Foto: Soundfreaq
 
     
 

Anzeige